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Schuldenerlass für Armutsbekämpfung & lokale Entwicklung: Der deutsch-peruanische Gegenwertfonds

Lecture by Dr. Harald Moßbrucker (in German)

Schuldenerlass für Armutsbekämpfung & lokale Entwicklung: Der deutsch-peruanische Gegenwertfonds

in cooperation with the Informationsstelle Peru

Thursday, 27 July 2017, ABI, 6.15 pm

Nach langer Auseinandersetzung um die Streichung öffentlicher Schulden Perus wurde 2003 aus frei werdenden Mitteln aus einer Schuldenumwandlung unter anderem der deutsch-peruanische Gegenwertfonds gegründet. Durch den Fonds konnten in 13 Jahren 38,5 Millionen Euro in 515 Projekte in den ärmsten Regionen Perus investiert werden, z.B. in die Bereiche Wasser/Abwasser, Bewässerung, Straßenverbesserung, Stärkung kommunaler Verwal­tung, integriertes Abfallmanagement.

Die strukturelle Besonderheit des Fonds bestand darin, dass im Entscheidungsgremium des Fonds auch die peruanische Zivilgesellschaft vertreten war. Die Gemeinden konnten sich um Fonds-Gelder mit eigenen Plänen bewerben, die im Konsens mit der Bevölkerung erstellt wurden, und waren in allen Projektphasen mit Arbeits-, Sach-, und Geldleistungen beteiligt. Dadurch konnten Projekte ent­sprechend den Bedürfnissen der Gemeinden unterstützt und eine hohe Identifikation der Gemeinden erreicht werden. Sowohl finanziell als auch in der technischen Abwicklung wurde großer Wert auf Transparenz gelegt. Durch die spezifische Arbeitsweise des Fonds erwiesen sich die Projekte als nachhaltig im Sinne der Umwelt, der sozialen Aneignung und Steuerung, des technischen Managements durch die Zielgruppen sowie der wirtschaftlichen Aspekte.

Dr. Harald Moßbrucker, deutscher Co-Direktor des Gegenwertfonds von 2009 bis 2016, berichtet über die Arbeit in Peru und stellt das dort erprobte Modell der partizipativen Planung und Durchführung von Entwicklungsprojekten zur Diskussion.