2. Urteilsfindung durch Einbildungskraft? Verfahren vor einem argentinischen Strafgericht

Urteilsfindung durch Einbildungskraft? Verfahren vor einem argentinischen Strafgericht

Liebe Freunde und Interessierte des Arnold-Bergstraesser-Instituts,

wir wünschen Ihnen ein frohes, gesundes und erkenntnisreiches Jahr 2022, in welches wir gleich am Donnerstag mit der ALMA Research Series starten. Am 13. Januar um 12:30 Uhr (via Zoom, Link nach Anmeldung) wenden wir uns Argentinien zu: Der Ethnologe Ingo Rohrer fragt nach der Bedeutung von Imaginarien im argentinischen Strafrechtssystem: Kommen Urteile auch durch Annahmen, Spekulationen und Vorstellungen der MitarbeiterInnen der Justiz zustande?

Dekolonialisierung in der Wissenschaft: Im Lehrbuch "Sozialstrukturen in Lateinamerika. Dynamiken und Akteure im 21. Jahrhundert" kommen wichtige Stimmen aus Lateinamerika zu Wort, die nun in deutscher Sprache zugänglich gemacht wurden. 

Wir freuen uns über Ihr Interesse an unseren Veranstaltungen und unserer Forschung.

Das Team des ABI

 

Imaginarien im Strafrechtssystem? Ingo Rohrer zeigt anhand eines Prozesses vor einem argentinischen Strafgericht, wie MitarbeiterInnen der Justiz die Urteilsfindung mit eigenen Annahmen, Spekulationen und Vorstellungen über die unbekannten Umstände des Konflikts und die beteiligten Personen begleiten. So lenkt Rohrer die Aufmerksamkeit auf die alltäglichen Praktiken der Imagination und beginnt eine Diskussion über die Bedeutungen und Wirkungen sozialer Imaginarien.
Zur Veranstaltung
Die Sozialstrukturen in Lateinamerika sind in den letzten zwei Jahrzehnten in Bewegung geraten. Ausschlaggebend waren zum einen die Folgen der neoliberalen Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik der 1980er und 90er Jahre, zum anderen die Wahl von Mitte-Links-Regierungen seit Beginn der 2000er Jahre. Dieses Lehrbuch gibt einen Überblick über aktuelle Tendenzen in Lateinamerika und umfasst zentrale Entwicklungen, wichtige Phänomene und neue Debatten. Indem es wichtige lateinamerikanische Stimmen in deutscher Sprache zugänglich macht, ist das Buch auch ein Beitrag zur Dekolonisierung der Wissenschaft.
Weitere Informationen
Das ABI zwitschert. Folgen Sie @abifreiburg.
Das ABI auf Twitter