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Migration

Literaturliste zu den Bedeutungen, Folgen und geopolitischen Aspekten von Abschiebungen

Symbolbild: Regale voller Bücher.
© CC0 Public Domain. www.pxhere.com

Reading List: Bedeutungen, Folgen und geopolitische Aspekte von Abschiebungen

In jüngeren Debatten sind Abschiebungen zu einem politischen Ziel geworden, in denen die Notwendigkeit eines vermeintlichen effizienteren Abschiebeapparates nicht mehr in Frage steht. Dabei weisen viele Studien seit langem nach, wie äußerst komplex die Umsetzung eines solchen Abschiebeimperativs ist, dass Abschiebungen in vielschichtigen geopolitischen Zusammenhängen stehen, oft menschenrechtlich oder staatsrechtlich problematisch sind und nicht zuletzt verheerende Folgen für Betroffene haben. Diese Liste und ihre Einleitung sollen helfen, solch kritische Aspekte in der Öffentlichkeit bekannter zu machen. Sie richtet sich an Forschende, Studierende, Journalist*innen und die interessierte Öffentlichkeit.

Die Liste wurde im März 2024 zusammengestellt von 

Judith Altrogge (judith.altrogge [at] uni-osnabrueck.de)
Leonie Jegen (l.f.jegen [at] uva.nl)
Laura Lambert (laura.lambert [at] leuphana.de)
Franzisca Zanker (franzisca.zanker [at] abi.uni-freiburg.de) 

Die Liste als PDF zum Download

ABI Working Paper: The Local Turns in the Field of Migration

ABI Working Paper Cover zu „The Local Turns in the Field of Migration"

Das aktuelle ABI Working Paper „The Local Turns in the Field of Migration" von Dilshad Muhammad bietet eine systematische Literaturübersicht über das Konzept des „local turn" im Bereich der Migration.

Es untersucht 36 Fachartikel, um die folgenden Fragen zu beantworten: Welche Themen stehen im Zusammenhang mit dem Begriff „local turn"? Was sind die Antriebskräfte hinter diesem Phänomen? Und welche Merkmale weist der „local turn" auf?

Die Studie untersucht die Literatur durch eine thematische Analyse, sowohl induktiv als auch deduktiv. Nachdem sie eine explizite Darstellung der Merkmale des „local turn" in der Migration vorgelegt hat, erörtert das Papier die Gültigkeit und die Konsequenzen der Verwendung eines solchen Begriffs. Statt eines einzigen „local turn" kommt das Working Paper zu dem Schluss, dass es eine Vielzahl von „local turns" in der Migration gibt. Darüber hinaus argumentiert das Working Paper, dass die Entstehung und Entwicklung dieses Begriffs nahezu ausschließlich in Europa stattfinden und dementsprechend wahrgenommen werden sollten.

Das ABI Working Paper gibt es hier als PDF.

 

Konferenz "Housing and integrating refugees": Nachbericht

Publikum einer Konferenz, ein Mann spricht in ein Mikrofon

Konferenz "Housing and integrating refugees" im April 2018. 

| © ABI

Das Arnold-Bergstraesser-Institut (ABI) organisierte gemeinsam mit Caritas international und der Katholischen Hochschule Freiburg eine Konferenz zum Thema: „Housing and Integrating Refugees: Innovative Best Practices from around the Globe“ im April 2018. Das Ziel der Konferenz war es 1) praktische und originelle Lösungen für Unterbringung und Integration Geflüchteter zu finden, 2) Expertise aus dem Globalen Süden für den Globalen Norden aufzuzeigen und 3) die Praxis und Wissenschaft zusammen zu bringen.

Um diese ambitionierte Aufgabe zu bewältigen, kamen 125 Vortragende, Geflüchtete, Wissenschaftler*innen, Studierende und Praktiker*innen in den Räumlichkeiten der Caritas international zusammen, um zwei Tage zu diskutieren und sich über Ideen zum Thema der Konferenz auszutauschen. Das Programm setzte sich aus verschiedenen Veranstaltungsformaten zusammen. So gab es mehrere Keynote-Vorträge, die sich unter anderem mit Humanitarismus und Herausforderungen beim Schutz urbaner Vertriebener (Caroline Wanjiku Kihato, Universität Johannesburg) beschäftigten als auch mit einem Perspektivwechsel in der Arbeit mit Geflüchteten von Flüchtlingen als passive Schutzbedürftige zu Unternehmer*innen, die darauf warten ihr volles Potential auszuschöpfen (Killian Kleinschmidt, Innovation Planning Agency). Ebenso wurden gängige Bezeichnungen, wie “Best Practices“ im Rahmen von Integration und Unterbringung Geflüchteter hinterfragt (Katharina Inhetveen, Universität Siegen) und über das innovative Potential eines Matching Systems bei der Unterbringung und Umsiedlung Geflüchteter (Will Jones, Royal Holloway) diskutiert.

Die Keynote-Vorträge wurden durch Panels mit Beiträgen von praktischer wie auch wissenschaftlicher Seite abgerundet. Expertise kam von Rechtswissenschafler*innen, Sozialarbeiter*innen, Anthropolog*innen, Psycholog*innen, Stadtplaner*innen und Politikwissenschaftler*innen, die unter anderem zu Indonesien, Kenia oder Jordanien arbeiten. Teilnehmende hatten außerdem die Möglichkeit während mehrerer Break-Out-Groups und einer Poster-Sitzung mit Vortragenden tiefergehend zu diskutieren. Zudem waren mehrere Geflüchtete selbst unter den Vortragenden und Teilnehmenden. Sie ermöglichten einen einzigartigen Einblick und halfen die Konferenz zu einer Veranstaltung zu machen, die mit statt über Geflüchtete spricht.


Gefördert wurde die Veranstaltung von der Deutschen Stiftung Friedensforschung und der UNO Flüchtlingshilfe. Das  Amt für Migration und Integration der Stadt Freiburg unterstützte die Konferenze auch, sowie das ABI und Caritas international.

Das vollständige Programm finden Sie hier.