Der Workshop fand im Konferenzraum des ABI statt.
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“From Campus to Confrontation: Youth Movements against Authoritarianism in Asia”
organisiert von Arnold Bergstraesser Institute und dem International Quarterly for Asian Studies
Am 26. und 27. Juni 2025 veranstaltete das Arnold-Bergstraesser-Institut (ABI) einen Workshop, an dem 15 Nachwuchswissenschaftler*innen teilnahmen, die in und zu Asien arbeiten. Der Workshop war ein wichtiger Schritt in der Entwicklung einer IQAS-Ausgabe der Zeitschrift International Quarterly for Asian Studies (IQAS) mit dem Titel "From Campus to Confrontation: Youth Movements against Authoritarianism in Asia". Der Workshop wurde im Rahmen des Young Advocates for Democracy programme der Heinrich Böll Stiftung in Brüssel (Global Unit for Democracy and Human Rights) gefördert.
Während des Treffens entstand ein dynamischer und intellektuell anregender Raum für kollegiales Engagement, kritisches Feedback und maßgeschneiderte Unterstützung, um die Manuskripte für die Veröffentlichung im Jahr 2026 zu optimieren. Die Teilnehmer*innen beschäftigten sich mit einer Vielzahl von Themen, die die Lebendigkeit und Komplexität des zeitgenössischen Jugendwiderstands in Asien widerspiegeln – von der Lebensmittelpolitik in Indien und dem künstlerischen Dissens in Hongkong über die LGBT- Bewegung in China bis hin zu den pro-demokratischen Jugendprotesten in Thailand.
Professorin Samina Luthfa von der Universität Dhaka, Bangladesch, hielt eine Keynote-Ansprache. Anhand des jüngsten historischen Aufstands in Bangladesch vom Juli 2024, der zum Sturz des jahrzehntelangen autoritären Regimes von Sheikh Hasina führte, bot sie überzeugende Einblicke in die sich entwickelnde Rolle von studentischem Aktivismus und Identitätspolitik in Südasien.
Neben den thematischen Diskussionen unterstrich der Workshop auch die allgemeinen strukturellen Veränderungen, die Jugendbewegungen in ganz Asien prägen. Die Teilnehmer untersuchten die zunehmende Transnationalisierung des Widerstands, die strategische Nutzung digitaler Plattformen und die politischen Implikationen der steigenden Zahl von Jugendlichen in Asien. Diese Erkenntnisse boten eine vergleichende Perspektive, um sowohl das Fortbestehen autoritärer Herrschaft als auch innovative Formen des Widerstands zu verstehen, die diese weiterhin hervorrufen.
Der Workshop machte deutlich, wie wichtig es ist, den Jugendaktivismus in Asien zu beobachten – einer Region, die durch ihre demografische Dynamik, ihren ethnischen und religiösen Pluralismus, ihre unterschiedlichen politischen Regime und ihre oft brüchigen demokratischen Institutionen gekennzeichnet ist. In einer Zeit, in der abweichende Meinungen zunehmend kriminalisiert werden, bietet das Verständnis der Formen jugendlicher Bewegungen entscheidende Perspektiven sowohl für Widerstand als auch für Reformen.
Die für 2026 geplante IQAS-Ausgabe hat zum Ziel, diese umfangreiche Arbeit in einem kohärenten wissenschaftlichen Gesamtbeitrag zusammenzufassen, der die Dynamik des politischen Engagements junger Menschen in der Region widerspiegelt. Sie soll nicht nur den Widerstand dokumentieren, sondern auch zukünftige Entwicklungen der Mobilisierung Jugendlicher angesichts anhaltender und neuer Formen des Autoritarismus antizipieren.
Das Asien-Team am ABI, Teresa Jopson, Anas Ansar (Special issue editors at IQAS) und IQAS-Redakteurin Ann Philipp organisierten und moderierten die Veranstaltung.
Insgesamt waren 24 Teilnehmende aus 10 asiatischen Ländern anwesend.
Anton Türk, Millicent Hughes und Jessica Villarreal haben zur Organisation und Dokumentation des Workshops beigetragen.