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Lukas Maximilian Müller erhält den Arnold-Bergstraesser-Preis 2021

Der diesjährige Arnold‐Bergstraesser‐Preis wurde an Lukas Maximilian Müller verliehen. Er erhielt ihn für seine Promotion "Whose Policy? The Role of Regional Public Administrations in the Policy-Making Processes of ASEAN and ECOWAS and the Impact of External Institutional Support", die den Einfluss regionaler Verwaltungsstäbe als auch externer Akteure, wie Drittstaaten und internationale Organisationen, auf die Entstehung regionaler Politik in zwei der signifikantesten Regionalorganisationen weltweit untersucht: der Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) und der Economic Community of West African States (ECOWAS).

Zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses vergibt die Universität Freiburg zusammen mit dem ABI den Arnold‐Bergstraesser-Preis. Der Preis wird für eine herausragende sozialwissenschaliche Dissertation vergeben, die sich in der Tradition Arnold Bergstraessers mit polischem und gesellschaftlichem Wandel in Ländern des globalen Südens auseinandersetzt.

Weitere Informationen zum Preis finden Sie auf der Website der Universität Freiburg.

Hier finden Sie das Abstract der Dissertation:

Regionalorganisationen im globalen Süden gelten als bemühte aber relativ irrelevante Akteure. Im Gegensatz zur europäischen Union werden sie häufig für ihre symbolpolitische und nur selten für ihre substanzielle Arbeit wahrgenommen. Als Grund für diese mutmaßliche Dysfunktionalität wird meist die Dominanz der Mitgliedsstaaten sowie die Schwäche regionaler Institutionen vorgebracht. Diese Studie stellt diesen westlichen politikwissenschaftlichen Konsens infrage. Sie demonstriert, dass sowohl regionalen Verwaltungsstäben als auch externen Akteuren eine bedeutende Rolle in mehreren Phasen regionaler Policy-Prozesse zukommt. Auf Basis von über 200 während mehrmonatigen Aufenthalten in Nigeria und Indonesien durchgeführten Experteninterviews sowie diverser öffentlicher und nichtöffentlicher Dokumente wird die Entstehung regionalpolitischer Maßnahmen in den Bereichen der Wirtschafts- und Sicherheitspolitik analysiert. In allen Fällen lässt sich ein klarer Einfluss der Verwaltungsstäbe und der externen Akteure auf Agendasetzungs-, Formulierungs-, Entscheidungs-, Umsetzungs- und Nachverfolgungsprozesse feststellen. Sowohl die beiden Verwaltungsstäbe als auch die externen Akteure wenden im Fall der ASEAN sowie der ECOWAS radikal unterschiedliche Strategien an, um im Zusammenspiel mit den Mitgliedsstaaten sowie miteinander auf regionale Politikprozesse Einfluss nehmen zu können. Die gewählten Strategien spiegeln dabei den regionalpolitischen Kontext Südostasiens sowie Westafrikas wider.

Zum Artikel in der Zeitschrift für Politikwissenschaft 30 (2020): https://link.springer.com/article/10.1007/s41358-020-00209-4

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