Als Reaktion auf den wachsenden Bedarf, die Analyse der aktuellen Gewaltkrisen in historischen Perspektiven zu verankern, organisierte das ABI am 16. und 17. Juni 2021 einen Workshop. Die Organisatoren der Konferenz hatten eine Reihe von Lücken in der akademischen Literatur über das gewalttätige Erbe Kameruns ausgemacht. Die Geschichte, die Folgen und die seitlichen Aspekte des aktuellen gewaltsamen Konflikts zwischen anglophonen Separatisten und der Regierung zu erforschen, bleibt eine wichtige Aufgabe bieten dies.
Für die Stiftung Mercator hat das ABI eine explorative Studie zu transnationalen Ausbildungspartnerschaften zwischen Ghana und Nordrhein-Westphalen erstellt – das Bundesland pflegt mit dem westafrikanischen Staat eine langjährige Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung. Während ein Team der Bertelsmann-Stiftung die Nachfrage auf deutscher Seite auslotete, konzentrierte sich das ABI vor allem auf Akteure und Institutionen in Ghana.
Das Arnold-Bergstraesser-Institut richtet von 2019 bis 2021 jährlich eine Summerschool „Contested Governance“ aus. Die Summerschool richtet sich an Studierende der Politik- und Sozialwissenschaften und thematisiert die vielschichten Herausforderungen im Bereich Governance.
In einer aktuellen Studie untersucht das ABI mit Partnerinnen der Universität Osnabrück, wie sich die COVID-19-Pandemie auf Geflüchtete in sechs Ländern in Westafrika, Ostafrika und im südlichen Afrika ausgewirkt hat, namentlich Ghana, Kenia, Nigeria, Südafrika, Uganda und Simbabwe.
Seit Oktober 2020 ist Susanne Kuss am ABI für die wissenschaftliche Kooperation mit Namibia zuständig. Im Rahmen der Namibia-Initiative des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) des Landes Baden-Württemberg betreut sie das Teilprojekt, das den Genozid und Kolonialismus im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika sowie deren Folgen für die deutsch-namibischen Beziehungen untersucht. Der Fokus liegt auf der Analyse von Schulbüchern beider Staaten. Dazu wird eine mit dem Africa Centre for Transregional Research (ACT) und dem Historischen Seminar der Universität Freiburg verbundene Dissertations-Stelle sowie eine deutsch-namibischen Kommission für die Erstellung von extracurricularen Unterrichtmaterialien eingerichtet.
Autoritärer Urbanismus vereint mehrere Aktivitäten, die von der Forschung, einer FRIAS-Nachwuchsforscherkonferenz zur Konvergenz von Autoritarismus & Demokratie bis hin zu einer Einladung für Post-Doc-Stipendiaten aus dem globalen Süden für zwei halbjährige Stipendien in Zusammenarbeit mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung reichen.
Im Graduiertenkolleg „Imperien: Dynamischer Wandel, Temporalität und nachimperiale Ordnungen“ können junge Forschende zum Thema Wandel von Imperien forschen. Wie verändern sich Imperien über die Zeit? Welche wirtschaftlichen, politischen und sozialen Folgen hat ihr Zerfall für die sich lösenden Regionen, Nationen oder andere Gemeinschaften? In welchen Medien werden imperiale Traditionen verarbeitet und geformt? Mit welchem imperialen Erbe sind Imperien der Jetztzeit, Nachfolgestaaten oder größere Regionen mit einer kolonialen Geschichte konfrontiert? Imperien sind im politischen Diskurs und in populären Medien präsent. Innerstaatliche und internationale Krisen werden häufig auf ein imperiales Erbe zurückgeführt, nicht zuletzt auf dem afrikanischen Kontinent. An der Ausbildung der Nachwuchsforschenden sind elf Professorinnen und Professoren der Albert-Ludwigs-Universität beteiligt.
Seit dem Beginn der COVID-19-Pandemie sind Migrant*innen immobil geworden - sie sitzen in den Zielländern fest oder sind nicht in der Lage, ihre Reise im Transit oder in den Herkunftsländern fortzusetzen. Dieses Projekt bringt eine Sammlung von Aufsätzen zusammen, die versuchen darzulegen, wie Migrant*innen im Globalen Süden - namentlich in Mexiko, Nepal, Katar und Simbabwe - von der Pandemie betroffen waren und wie sie darauf reagiert haben.
Das Forschungsvorhaben „Making Infrastructures Global“ beschäftigt sich mit zeitgenössischen Infrastrukturprojekten, die sich oftmals ähneln und von Planungsagenturen in öffentlich-privaten Partnerschaften auf der ganzen Welt produziert werden. Basierend auf drei Fällen von Energieinfrastrukturprojekten in Ostafrika, Nordafrika und Lateinamerika analysiert dieses Projekt inwieweit bestehende Machtverhältnisse durch Versuche der Globalisierung von Infrastruktur neugestaltet werden.
Ein internationales Konsortium von Forschungsinstituten in Basel, Freiburg im Breisgau und Straßburg wird drei aufeinanderfolgende EUCOR Cross-border Workshops zum Thema "The trouble with the state. Boundaries and Networks in Africa" ausrichten und lädt NachwuchswissenschaftlerInnen zum Austausch ein.