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FRIAS Junior Researcher Conference on Authoritarianism & Democracies, Freiburg, 17.-19. März 2021

Die jüngsten Wahlprozesse haben autoritären Politikern den Weg zur Macht auf den Philippinen, in Brasilien, Ungarn und den USA geebnet. Wenn auch in unterschiedlichem Maße, haben demokratisch gewählte Amtsträger eine autoritäre Wende in den Beziehungen zwischen Staat und Gesellschaft eingeleitet, z.B. durch Präsidialdekrete wie in Kolumbien oder Brasilien oder durch die Einschränkung der Versammlungsfreiheit durch Antiprotestgesetze wie in Spanien.
Diese Konferenz zielt auf ein tieferes Verständnis der Beziehung zwischen Demokratie und Autoritarismus über die Grenzen des Nationalstaates hinaus. Sie untersucht sowohl die autoritäre Wende im demokratischen Umfeld als auch die "Demokratieprävention" in Staaten wie China und bewertet das Phänomen aus zwei Perspektiven. Angesichts der globalen Reichweite des "neuen Autoritarismus" besteht die Hauptidee der Konferenz darin, die komplexen Prozesse der gegenseitigen Verflechtung und Verfassung, die in der Geschichte des politischen Kampfes innerhalb und zwischen dem globalen Süden und dem globalen Norden verwurzelt sind, in den Vordergrund zu stellen.
Trotz der sichtbar transnationalen Dynamik des Problems wird die Spannung zwischen Demokratie und Autoritarismus in der Forschung weiterhin als ein Problem betrachtet, das sich innerhalb der Grenzen des Nationalstaates oder im Sinne eines Großmachtkonkurrenzkampfes entfaltet. Nun wird den diskursiven Praktiken und den Verbindungen zwischen autoritären Praktiken und globalen Wirtschaftsbedingungen ("autoritärer Neoliberalismus") mehr Aufmerksamkeit gewidmet.
Diese Diskussionen, die für die Konferenz von wesentlicher Bedeutung sind, positionieren und destabilisieren gängige Annahmen über "autoritäre Regime".  Dabei stützen sie sich auf die Forschung über und aus dem globalen Süden, die für die Forschung und Politikgestaltung im globalen Norden von entscheidender Bedeutung ist. Die Konferenz regt neue analytische Wege an, indem sie eine interdisziplinäre Debatte über Autoritarismus und Demokratie ermöglicht und dabei auf bisher unzusammenhängende Perspektiven von Ausmaß und Verstrickung zurückgreift.
Das Konferenzdesign wird von zwei Prinzipien geleitet: (1) Dialog zwischen Nachwuchswissenschaftlern und leitenden Wissenschaftlern und (2) multidisziplinärer Dialog.

Externe Projektbearbeiter*innen:
Julia Gurol (Universität Freiburg), Fabricio Rodríguez
Dauer:
2020