Die globale Energiewende ist ein zentraler Bestandteil der internationalen Klimapolitik und bringt neue geopolitische Spannungen mit sich. Seit 2020 hat die Volksrepublik China die Dekarbonisierung zu einem strategischen Ziel erklärt, was sowohl nationale als auch internationale Auswirkungen hat. Der Zugang zu und die Weiterverarbeitung von kritischen Rohstoffen wie Kupfer und Lithium sind essenziell für Chinas Vision einer „ökologischen Zivilisation“, die Wirtschaftswachstum und Nachhaltigkeit vereinen soll. Chinas wachsende Präsenz in Lateinamerika, wo diese Rohstoffe in großen Mengen vorkommen, verschiebt die geopolitischen Machtverhältnisse. Diese Rohstoffe sind entscheidend für Schlüsseltechnologien wie Batterien, Solarzellen und Windräder, weshalb auch die EU und die USA Strategien zur Sicherung dieser Ressourcen entwickeln. Diese Konkurrenz führt zu Spannungen in ökologisch sensiblen Gebieten, in denen oft indigene Völker leben. Diese haben kaum zur Klimakrise beigetragen, sind aber nun mit den negativen Folgen des expandierenden Extraktivismus konfrontiert. Der Text beleuchtet diese Dynamiken am Beispiel des Kupferabbaus in Peru und diskutiert die geopolitischen Spannungsfelder, die mit der globalen Energiewende und Chinas Investitionen in Lateinamerika verbunden sind. Dabei wird aufgezeigt, dass China durch den Ausbau erneuerbarer Energien und Elektromobilität seine internationale Position stärkt, während es seine ökologischen Ziele zunehmend mit autoritären Praxen verknüpft.
Energiewende, Machtkämpfe und Konflikte um Ökologie. Kritische Rohstoffe und geopolitische Spannungsfelder zwischen Lateinamerika und China
Rodríguez, Dr. Fabricio (2025): „Energiewende, Machtkämpfe und Konflikte um Ökologie. Kritische Rohstoffe und geopolitische Spannungsfelder zwischen Lateinamerika und China“, in: Burchardt, Prof. Dr. Hans-Jürgen (Hg.), Grüne Energiewende in Lateinamerika. Baden-Baden: Nomos, 59-79.
Kurze Beschreibung / Abstract:
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Forschungsbereich:
Governance als Aushandlungsprozess
Sprache: Deutsch
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