
Die Auswirkungen des deutschen Kolonialismus – von Ausbeutung, Zwangsarbeit, Deportationen, Repressionen, Zerstörung traditioneller Ordnung – sind in Westafrika bis heute zu spüren. Die Unzulänglichkeiten afrikanischer Eliten, ihre Bevölkerungen aus manifesten Identitäts- und Entwicklungskrisen herauszuführen sind mit dieser schmerzhaften Geschichte eng verknüpft. Zentral für die Suche nach Emanzipation und geeigneten Entwicklungsstrategien ist postkoloniale Identität – und diese bleibt durch koloniale Erfahrung geprägt. Der Vortrag von Dr. Kokou Azamede wird die soziokulturellen Veränderungen in den ehemals kolonialisierten Gesellschaften darlegen und erklären, wie eine aufrichtige Debatte über koloniales Unrecht es westafrikanischen Gesellschaften ermöglichen kann, sich mit ihrer gebrochenen Identität zu versöhnen und zu einer Selbstbestimmung zu kommen. Die Veranstaltungssprache ist Deutsch.
Diese Veranstaltung ist Teil einer Reihe von Veranstaltungen zum fünfjährigen Jubiläum des Africa Centre for Transregional Studies (ACT) der Universität Freiburg.