Diese Veranstaltung wirft einen Blick auf Mexiko, wo eine Vielzahl an staatlichen und nichtstaatlichen Akteur*innen historisch und gegenwärtig in die tägliche Produktion von Gewalt involviert sind.
Gema Kloppe-Santamaría (Assistenzprofessorin für Geschichte und internationale Angelegenheiten, George Washington University; Global Fellow, Woodrow Wilson Center) wird zunächst über die zentrale Rolle der Gewalt im mexikanischen Staatsbildungsprozess während der ersten Jahrzehnte der postrevolutionären Periode reflektieren und erörtert, dass die Anwesenheit staatlicher Behörden, die als störend, missbräuchlich und illegitim angesehen wurden, häufig zu einer Verschärfung extralegaler Formen der Gewalt und innergemeinschaftlicher Konflikte führte. Ihr Argument: Die Anerkennung der generativen Rolle von Gewalt bei der Staatsbildung und umgekehrt kann helfen, die aktuelle Sicherheitskrise des Landes und unser Verständnis ihrer Ursachen, Folgen und möglichen Lösungen neu zu bewerten.
Alke Jenss (wissenschaftliche Mitarbeiterin am ABI und Koordinatorin des Clusters Contested Governance) wirft einen Blick auf die Gegenwart, indem sie die Sicherheitspraktiken in Mexiko (und Kolumbien) und die Rolle des Staates in Zusammenahng mit Gewalt anaysiert. In welchem Ausmaß und für wen produzieren Staaten Ordnung und Unordnung? Welche sozialen Kräfte unterstützen und treiben solche staatlichen Praktiken an? Alke Jenss argumentiert, diese Sicherheitspraktiken anhand der Kolonialität staatlicher Macht zu untersuchen.
Die Veranstaltung findet hybrid um 18 Uhr (MEZ) am Rockefeller Centre for Latin American Studies an der Harvard University auf Englisch statt (12 Uhr Ortzeit).
Weitere Informationen zur Veranstaltung sowie zur hybriden Teilnahme gibt es hier.