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Freiburger Afrikagespräch I „Koloniale Wissenschaft"

Krankheitserreger der afrikanischen Schlafkrankheit
 
Am 26. April 2023 um 20 Uhr c.t. spricht Dr. Kokou Azamede im Rahmen der Freiburger Afrikagespräche I zum Thema Koloniale Wissenschaft und vergessene Kollateralschäden im Gedächtnis der Bevölkerungen in Deutsch-Togo“.
 
Die Schlafkrankheit, die im Bezirk Misahöhe und Umgebung in der deutschen Kolonie Togo als Epidemie erklärt wurde, führte zu unkontrollierten Maßnahmen der Ärzte der deutschen Kolonialverwaltung. Behandlungen in Form von Experimenten, die den Verlust von Menschenleben zur Folge hatten, führten zu Beschwerden und Aufständen in der Bevölkerung. Die Berichte über die Aktivitäten zu diesen medizinischen Experimenten in Archivalien reichten nicht aus, um die sozialen Folgen zu klären. Nachforschungen in der Ewe-Gemeinde Kpando, die diese Ereignisse noch im Gedächtnis hat, zeigen, in welchem Ausmaß die medizinische Behandlung der Schlafkrankheit die Ursache für das Verschwinden von Menschen, die Deportation des Königs und die illegale Sammlung von kulturellen und heiligen Objekten war.
Ziel des Vortrags ist es, anhand von Archivquellen und Zeug*innenaussagen in der Ewe-Gemeinde von Kpando die Umstände aufzuzeigen, unter denen medizinische Experimente zur Zerstörung der politischen, sozialen und kulturellen Strukturen dieses Volkes in Deutsch-Togo führten.
 
Die Freiburger Afrikagespräche sind das Vortragsforum des Africa Centre for Transregional Research (ACT) und zielen darauf ab, ein differenziertes Bild afrikanischer Wirklichkeit in die breite Öffentlichkeit, die Stadtgesellschaft Freiburg und darüber hinaus zu vermitteln. Moderiert wird das Gespräch von Prof. Dr. Andreas Mehler, Direktor des Arnold-Bergstraesser-Instituts (ABI).
 
Weitere Informationen finden Sie hier.
 
© Foto: Center for Disease Control and Prevention
 
Wer?Dr. Kokou Azamede
Wo?Universität Freiburg, KG I, HS 1098
Wann?