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Forschung

Thematischer Fokus

Die Forschung zu Afrika, Asien, Lateinamerika und dem Nahen Osten knüpft im ABI an eine lange sozialwissenschaftliche Tradition an. Der vergleichende Ansatz – innerhalb und zwischen Ländern und Regionen sowie im Verlauf der Zeit – ermöglicht es, den spezifischen Kontexten (politischen, ökonomischen, sozialen und historischen) besondere Beachtung zu schenken. Dies gilt gleichwohl für bisherige wie derzeitige Projekte, die sich schwerpunktmäßig mit den Themen Konflikt, Migration und Governance auseinandersetzen:  zum Beispiel in der Erforschung von Sicherheitsbehörden in peripheren Gebieten der Zentralafrikanischen Republik, sozialer Bewegungen und Neo-Extraktivismus in Ecuador, Elitenmacht und öffentliche Reformen in Indonesien, sozialen Transformationen in Südafrika, Libanon und Burundi oder der Umsetzbarkeit von Demokratieförderung in Jordanien. Das Institut strebt an, Mikro- und Makroperspektiven zu verbinden und Institutions- und Akteurskonstellationen auf lokalen, nationalen und regionalen Ebenen zu beleuchten.

Mit diesem Verständnis der vergleichenden Regionalwissenschaften („comparative area studies“) konzentriert sich das ABI auf Beiträge aus den folgenden drei thematischen Clustern:

 

Methodologie & Empirische Arbeit

Aufgrund der Begrenztheit und problematischen Entstehungsgeschichte traditioneller „Area Studies“ wird auf eine methodologische Erweiterung im Sinne der „comparative area studies“ und eine kritische Reflexion der eigenen Herangehensweise viel Wert gelegt. Interdisziplinarität ist ein Grundpfeiler der Forschung am ABI, die sich auf Forschungserfahrungen in der Politikwissenschaft, Soziologie, Geschichte, Ökonomie und Verwaltungswissenschaft stützt. Eine zentrale Herausforderung besteht darin, fachspezifische Verengungen zu überwinden und Erklärungsmodelle jenseits eurozentrischer Theorien und Paradigmen weiterzuentwickeln.

Methodologischer Pluralismus und Interdisziplinarität sind somit zwei wesentliche Merkmale der Arbeit am ABI. In den thematischen Clustern wird angestrebt, unterschiedliche methodologische Perspektiven zu verknüpfen, um einen umfassenderen Blick auf soziale und politische Wandlungen im Globalen Süden zu erhalten. Ein methodisches Abgleichen („triangulation“) unterschiedlicher qualitativer und quantitativer Perspektiven, die auch Umfragen und statistische Analysen beinhalten, ermöglicht ausgewogene Forschung, die inhaltliche Tiefe und analytische Schärfe aufweisen. Darüber hinaus ist es mit gemischt-methodischen Herangehensweisen („mixed methods“) möglich, Risiken lückenhafter und verzerrter Analysen zu reduzieren; dies gilt insbesondere für Regionen, in denen nur bedingt belastbare Statistiken und Medienberichte vorliegen.

 

ALMA Research Series –  Freiburg’s interdisciplinary colloquium on social transformations in Asia, Latin America, Middle East, and Africa.

Diese Initiative hat das ABI im Wintersemester 2016/17 in Kooperation mit interessierten Lehrstühlen und Forschungsinstituten diverser Disziplinen an der Universität Freiburg gestartet. Das Kolloquium ist explizit interdisziplinär ausgerichtet - Vortragende und Discussants vertreten unterschiedliche Fächer. Den Schwerpunkt des Kolloquiums bilden empirisch-vergleichende Arbeiten, die sich mit sozialwissenschaftlich bedeutsamen Phänomenen in außereuropäischen Räumen und Gesellschaften beschäftigen. Das ALMA -Kolloquium spricht Personen verschiedener Disziplinen an, die im Rahmen einer Doktorarbeit, Habilitation oder eines Forschungsprojekts zu solchen Themen arbeiten.

Die Veranstaltungsreihe pausiert im Moment. Eine Wiederaufnahme in verändertem Format ist geplant.

 

Wissenschaftliche Vernetzung

Die Mitarbeitenden des ABI sind in verschiedenen wissenschaftlichen Netzwerken aktiv, unter anderem in CrossArea e.V., AK Migrationspolitik in der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW) und African Migration, Mobilities and Displacement (AMMODI). Eine vollständige Übersicht der Mitgliedschaften findet sich bei den einzelnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern selbst.

 

DGF-Kodex: Gute wissenschaftliche Praxis

Das ABI hat den DFG-Kodex zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und zum Umgang mit Verdachtsfällen wissenschaftlichen Fehlverhaltens unterzeichnet und setzt dieses um. Gewählte Ombudspersonen für die Einhaltung des DFG Kodex am ABI sind Prof. Dr. Alexander Stroh (Universität Bayreuth) und Prof. Dr. Beate Rosenzweig (Studienhaus Wiesneck).

Der Kodex ist hier in Gänze zu lesen (PDF): Satzung des Arnold-Bergstraesser-Instituts für kulturwissenschaftliche Forschung an der Universität Freiburg e.V. zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und zum Umgang mit Verdachtsfällen wissenschaftlichen Fehlverhaltens
 

Desweiteren berücksichtigt das ABI eigens entwickelte ethische Richtlinien für die Feldforschung der Mitarbeitenden.