Dezember 2019: Forschung mit Bezug zu Afrika, Austausch mit afrikanischen Forschenden und gemeinsame Publikationen: Das „Africa Centre für Transregional Research“ (ACT) will helfen, globale Wissensasymmetrien zu beseitigen. Universitätsrat und Senat der Albert-Ludwigs-Universität haben der Gründung des neuen universitären Zentrums zugestimmt.
Das ACT ist ein fächerübergreifender Verbund von Forschungsinstituten sowie einzelner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Im Rahmen von Eucor – The European Campus ist eine enge Zusammenarbeit mit der Universität Strasbourg/Frankreich und dem Zentrum für Afrikastudien an der Universität Basel/Schweiz geplant. Der Fokus der Forschung liegt auf Regionen übergreifenden Studien mit afrikanischem Bezug. Das Zentrum wird Forschende aus Afrika nach Freiburg einladen, damit diese zusammen mit hiesigen Wissenschaftlern mit globalen Herausforderungen wie Migration oder der ökologischen Transformation untersuchen. Die Forschungsteams wollen Lösungen erarbeiten, um das Ökosystem Erde zu schützen und mehr globale Gerechtigkeit zu erreichen. Gemeinsam organisierte Fachkonferenzen, öffentliche Vorträge und Open-Acess-Publikationen von Forschungsergebnissen sollen ebenfalls dazu beitragen, den globalen Wissenschaftsdialog zu fördern.
Die Albert-Ludwigs-Universität und das ABI sind dank des „Maria Sibylla Merian Institute for Advanced Studies in Africa“ (MIASA) in Ghana bereits gut vernetzt: Das 2018 vom Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS), dem ABI und der Universität Ghana sowie der Universität Frankfurt mit dem Zentrum für interdisziplinäre Afrikaforschung und dem Netzwerk Point Sud, dem Deutschen Historischen Institut Paris/Max Weber Stiftung sowie dem Institute of African Affairs des German Institute of Global and Area Studies in Hamburg initiierte internationale Forschungskolleg wird ab September 2020 für sechs Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit insgesamt knapp zwölf Millionen Euro unterstützt. „Ich freue mich, dass wir mit unserem neuen Zentrum und dem MIASA dazu beitragen, den wissenschaftlichen Blick auf die Herausforderungen Afrikas zu schärfen“, sagt Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer, Rektor der Universität Freiburg. „Es gehört zu unserem Selbstverständnis als Universität, Brücken für den weltweiten Wissensaustausch zu bauen.“
Zusätzlich zu der Zusammenarbeit mit der Universität Ghana seien Kooperationen mit weiteren Standorten in Afrika geplant, erklärt Prof. Dr. Andreas Mehler, Direktor des ABI und Ideengeber für das ACT. So haben zum Beispiel demnächst Studierende des Instituts für Ethnologie der Universität Freiburg und des Instituts für Soziologie der Universität Namibia die Möglichkeit, miteinander über koloniale und postkoloniale Wissenschaft zu diskutieren.
Darüber hinaus wird das ACT ein Dienstleistungszentrum in Baden-Württemberg für den Austausch in Wissenschaft und Gesellschaft mit Afrika sein: Afrikanische Studierende und Forschende können sich beim Freiburger Zentrum über Studium- und Berufsoptionen in Lehre und Forschung in Europa informieren.
Weitere Informationen zum „Maria Sibylla Merian Institute for Advanced Studies in Africa“