Geflüchtete und andere Migrant*innen kommen weiterhin an neuen Orten in der ganzen Welt an. Ihre Aufnahme, ihre langfristigen Perspektiven und ihr Leben in ihrer neuen Heimat sind nach wie vor eine der drängendsten gesellschaftspolitischen Fragen unserer Zeit. Was bedeutet all dies für die Migrant*innen selbst? Wie sehen sie ihr Leben, ihre Rolle und ihre politische Handlungsfähigkeit? Die Migrationsforschung hat die politische Handlungsfähigkeit von Migrant*innen bisher zu wenig beleuchtet und erforscht, insbesondere aus einer Perspektive des Globalen Südens und in Interaktion mit Staaten und nichtstaatlichen Akteuren. Das vom ERC finanzierte Projekt PolMig soll diese Lücke schließen und sie mit dem Engagement verbinden, globale Ungleichheiten in der Wissensproduktion zu bekämpfen.
PolMig konzentriert sich auf Afrika und untersucht, wie Migrant*innen politische Handlungsfähigkeit definieren, die durch Politisierungsprozesse von Zugehörigkeit in postkolonialen staatlichen Kontexten ermöglicht oder behindert wird. Auf der Grundlage dieser Forschung fördert PolMig ein afrozentrisches Verständnis der politischen Handlungsfähigkeit von Migrant*innen mit globaler Relevanz. Die Forschung wird die Auswirkungen verschiedener Migrationswege (Flüchtling oder anderer Migrant; transregional oder intraregional; im Zielland, im Transitland oder bei der Rückkehr in das Herkunftsland) auf das selbst definierte Verständnis von politischer Handlungsfähigkeit entlang der intersektionalen Prinzipien von Geschlecht, Klasse und Ethnie untersuchen. PolMig setzt dabei bahnbrechende Forschungsverfahren ein, darunter Tagebücher über die Handlungsfähigkeit von Migrant*innen und Theaterworkshops.
Stellenausschreibungen: Das PolMig-Team wird die verschiedenen Migrationsverläufe in Ghana, Kenia, Liberia und Malawi untersuchen. Im Rahmen des Projekts werden zwei Post-Docs und ein*e Doktorand*in in das Team aufgenommen. Weitere Informationen zu den Stellenausschreibungen ist hier verfügbar.
Siehe auch Pressemitteilung vom 05.09.2024