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Restitution jenseits der Objekte: Die Rückgabe afrikanischen Kulturerbes als dekoloniales Thema neu denken

Symbolic picture for the project "De/Coloniality Now initiative"

 

Gefördert durch die Initiative De/Coloniality Now an der Universität Freiburg, bringt dieses Forschungsprojekt von Nachwuchswissenschaftler*innen ein multidisziplinäres Team von drei Forscher*innen zusammen, die in Freiburg, Accra und Maiduguri tätig sind, um die Frage der Restitution von Kulturerbe als ein dekoloniales Thema neu zu überdenken.
Die Rückgabe afrikanischen Kulturerbes ist heute ein stark umstrittenes Thema. Allerdings geht dieses Projekt davon aus, dass der aktuelle Stand der Restitutionsfrage viel zu wünschen übrig lässt, insbesondere weil nur wenige Objekte tatsächlich zurückgegeben wurden. Darüber hinaus konzentrieren sich aktuelle Debatten und Forschungen zur Restitution von Kulturerbe stark auf materielles Erbe und insbesondere auf herausragende Artefakte, die als von hohem kulturellem Wert angesehen werden, wie die Benin-Bronzen.
Dieses Projekt zielt darauf ab, unser Verständnis der laufenden Restitutionsprozesse zu vertiefen, indem es Dynamiken in die Diskussion einbringt, die über den aktuellen Fokus auf bestimmte Objekte und materielles Erbe hinausgehen. Es basiert auf der Idee, dass die Restitutionsfrage, um ein wirklich dekoloniales Verfahren zu sein, ihre immateriellen Dimensionen berücksichtigen muss. Diese Dimensionen umfassen unter anderem Machtverhältnisse und Ungleichheiten, die kulturellen Auswirkungen der langen Abwesenheit und Rückkehr dieser Objekte, die anhaltenden kolonialen Dimensionen von Museen in Europa und Afrika, immaterielles Erbe wie Tonaufnahmen afrikanischer Gesellschaften aus dem frühen 20. Jahrhundert und die Schaffung von Erzählungen zur Restitutionsfrage, die laufende Prozesse beeinflusst. Durch die Neugestaltung der Diskussionen und das vollständige Erfassen ihres gesamten Einflusses kann die Restitutionsdebatte zu einem wirklich dekolonialen Prozess werden.
Um die Frage der Restitution von Kulturerbe in der vorgegebenen Zeit herauszufordern und neu zu interpretieren, wird sich das Projekt auf drei miteinander verknüpfte Forschungsschwerpunkte konzentrieren: a) Dekonstruktion von Restitutionsnarrativen; b) immaterielles afrikanisches Erbe in europäischen Museen: Verflechtungen zwischen Deutschland und Ghana; und c) Erforschung der lokalen Wahrnehmung der Restitutionsfrage in Benin City, Nigeria.

 

Foto: © joyofmuseums

 

Gefördert durch:

 

DeColoniality Now / Logo                      

 

 

 

Projektbearbeiter*innen:
Externe Projektbearbeiter*innen:
Ohene-Asah, Dr. Rebecca (NAFTI, UniMAC, Ghana); Shallangwa, Dr. Zainab Musa (FRIAS & University of Maiduguri, Nigeria)
Dauer:
2023 - 2024