Zum Weltflüchtlingstag: Franzisca Zanker über Auslagerung von Asylverfahren in afrikanische Drittländer
Der 20. Juni ist Weltflüchtlingstag. Der UNHCR schreibt dazu:
„Es ist der Tag, der daran erinnert, dass Millionen von Menschen gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen veröffentlicht dazu den jährlichen Bericht „Global Trends“, der die weltweit dramatische Situation in nüchterne Zahlen fasst. Gleichzeitig würdigt der UNHCR die Stärke, den Mut und die Widerstandsfähigkeit, die Flüchtlinge, Binnenvertriebene und Staatenlose täglich aufbringen. Aktuell sind 120 Millionen Menschen auf der Flucht - dies ist die größte Zahl an Vertriebenen, die je registriert wurde.“
Franzisca Zanker veröffentlichte pünktlich zu diesem Anlass ihre Analyse "Outsourcing Asylum to African States? An endeavour destined to fail" auf der ebenfalls erst kürzlich online gegangenen Plattform www.externalizingmigration.info. Die Plattform bietet Beiträge von Wissenschaftler*innen zum Thema, in Text- und Videoform und als Podcast.
Franzisca Zankers Beitrag geht auf die europäische Strategie der Auslagerung von Asylverfahren in Drittstaaten ein und zeigt anhand bisheriger Kooperationsversuche auf, dass die politischen Interessen der afrikanischen Partnerländer nicht genug berücksichtigt werden:
„Ruanda ist nicht das erste Land, an das sich die europäischen Staaten wenden, wenn es um die Aufnahme von Asylbewerbern aus Drittstaaten geht. Die derzeitige Debatte ist vielmehr der jüngste Versuch in einer andauernden Externalisierung, die afrikanische Länder mit verschiedenen Zuckerbrot und Peitsche-Methoden davon zu überzeugen versucht, ihre eigenen "abgelehnten" Staatsangehörigen und idealerweise sogar Drittstaatsangehörige zurückzunehmen. Die Schwerfälligkeit einer solchen Zusammenarbeit verdeutlicht, wie unwahrscheinlich es ist, dass die Auslagerung des Asylwesens für potenzielle afrikanische Partnerländer jemals eine praktikable Option sein wird."