Friedensengel oder Krieger*innen? In bewaffneten Auseinandersetzungen wird Frauen immer noch oft die Rolle des Gewaltopfers zugeschrieben. Doch die polarisierende Sichtweise von Frauen als Opfer oder Täterinnen übersieht die Nuancen: In gewalttätigen Kontexten übernehmen Frauen oft weniger eindeutige, dazwischenliegende, aber ebenso relevante Rollen. An ihrer Rolle im bewaffneten Widerstand in Kaschmir lässt sich zeigen, wie sie ihre Belange und ihre Identität als muslimische Frauen in die Widerstandsgeschichte einschreiben, jedoch ohne grundlegend mit patriarchal geprägten Rollen zu brechen - Amya Agarval erläutert. 

Den gesamten Text gibt es hier zum Nachlesen. 

In einer eigenen Folge spricht Amya Agarwal im Podcast „New Books in South Asian Studies” über ihr Buch Contesting Masculinities and Women’s Agency in Kashmir. Darin untersucht sie die Politik konkurrierender, sich gelegentlich überschneidende Männlichkeiten, die von staatlichen Streitkräften und nicht-staatlichen Akteur*innen im Kaschmirtal repräsentiert werden. Darüber hinaus erweitert das Buch das Verständnis für die Handlungsfähigkeit (Agency) von Frauen durch die Thematisierung von Konstruktion, Performance und dem Zusammenspiel von Männlichkeiten im Konflikt.

Das Buch kombiniert bestehende Elemente der feministischen Forschung und der kritischen Wissenschaft über Männer und Männlichkeiten. Das Buch hebt die Wichtigkeit des Zusammenspiels von männlichen Identitäten in Konflikten hervor, um Handlungsfähigkeiten zu verstehen. Durch den Fokus auf das Zusammenspiel multipler Männlichkeiten stellt das Buch auch die vereinfachte und monolithische Sichtweise von Männlichkeit in Frage, die nur mit Gewalt in Konflikten assoziiert wird.

Die Podcastfolge ist abrufbar z.B. hier bei Spotify.