
Das Afrikazentrum für Transregionale Forschung (ACT) der Universität Freiburg lädt zu einer Lesung mit anschließender Diskussion über das Buch von Olivier van Beemen „Im Namen der Tiere. Wie eine NGO große Teile Afrikas beherrscht“. Gemeinsam mit Lerato Thakholi wird er den Umgang mit Naturschutz in Afrika kritisch diskutieren. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt, mit kurzen Lesungen aus dem Buch in deutscher Sprache.
African Parks gilt im Naturschutz als Erfolgsgeschichte. Die NGO kontrolliert mehr als zwanzig afrikanische Naturschutzgebiete, in diesen Gebieten hat sie die volle Autorität von den jeweiligen Staaten übernommen. Insgesamt kontrolliert die Organisation ein Gebiet von der Größe Großbritanniens.
Aber ist ihr Naturschutzmodell – das überwiegend von Weißen verwaltet und von einem militärischen Ansatz getragen wird – heute noch aktuell? Nach seiner preisgekrönten Recherche über Heineken in Afrika legt der Journalist Olivier van Beemen mit „Im Namen der Tiere“ erneut ein aufschlussreiches und gut geschriebenes Buch vor. Er recherchierte mehr als drei Jahre lang, sprach mit fast dreihundert Quellen und reiste in sechs Länder. Vier Tage Haft und eine Anklage wegen Spionage in Benin mit anschließender Abschiebung haben ihn ebenso wenig abgeschreckt wie der hartnäckige Widerstand oder die drohende Millionenklage von African Parks selbst.
„Im Namen der Tiere“ ist ein wichtiges Buch (...) Die Ergebnisse seiner mühseligen Recherchen präsentiert van Beemen in Form eines gut erzählten Pageturners.
Jan-Niklas Kniewel (Universität Bern), Süddeutsche Zeitung
Mehr Informationen finden Sie auf der Webseite des ACT Freiburg.
Olivier van Beemen ist Investigativjournalist und lebt in Amsterdam. Er schreibt für Follow the Money und De Groene Amsterdammer. Für seine Recherchen über den Bierkonzern Heineken erhielt er den Tegel, die renommierteste Auszeichnung im niederländischen Journalismus. Sein früheres Buch „Heineken in Afrika“ wurde in fünf Sprachen übersetzt und in den Niederlanden, Frankreich und dem Vereinigten Königreich für mehrere Preise nominiert. Seine Artikel wurden in internationalen Medien wie The Guardian, Le Monde und The Continent veröffentlicht.
Lerato Thakoli ist Assistenzprofessorin in der Gruppe „Sociology of Development and Change“ an der Wageningen University and Research. In ihrer Forschung untersucht sie die historische Entwicklung von Eigentumsrechten an Land und Umweltressourcen und wie sich diese parallel zu Verschiebungen in den Arbeitsverhältnissen entwickelt haben.
Empirisch untersucht sie dies im südlichen Afrika mit Hilfe ethnografischer und archivarischer Methoden. Sie analysiert, wie sich der Naturschutz auf die Landnutzung im ländlichen Raum und auf bezahlte und unbezahlte Arbeit auswirkt. In theoretischer Hinsicht ist sie von kritischen Geographen beeinflusst und geht daher davon aus, dass das Kapital Räume und Arbeitsverhältnisse schafft, die für seine Expansion und Intensivierung unerlässlich sind. Zu den zentralen Themen ihrer Arbeit gehören: „Racial Capitalism“, räumliche Gerechtigkeit, Eigentum und soziale Reproduktion.