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Postcolonial Hierarchies in Peace and Conflict

Expert:innen aus Burkina Faso, Mali und Tschad zu Gesprächen am ABI

Gruppenbild der ABI und Cariatas-Delegationen vor dem Institut.
| ABI

Am 22. April 2024 empfingen Helga Dickow und Fabricio Rodríguez eine internationale Delegation von Expert*innen und Fachkräften der humanitären Hilfe am ABI. Anwesend waren unter anderem Abbé Constantin Sere, Leiter der Caritas in Burkina Faso, Baba Diarra, Leiter der Partnerorganisation ENDA Mali sowie Thomas Alyo, Fachkraft der Caritas im Tschad. Die Delegation wurde von Volker Gerdersmeier, Philipp Lang und Lisa Skender von der Caritas International in Freiburg begleitet. 

Im Zentrum des Austauschs stand die Einschätzung der politischen Situation und der Sicherheitslage in unterschiedlichen Gebieten im Sahel. Darüber hinaus wurden sowohl die „Lokalisierung“  der deutschen als auch der europäischen humanitären Hilfe thematisiert. Der Austausch diente der Vorbereitung eines Policy Papers des Projekts „Postcolonial Hierarchies in Peace and Conflict“. Elemente aus diesen Gesprächen sollen Eingang in das Policy Paper finden. 

Jetzt online: Die virtuelle Enzyklopädie „Rewriting Peace and Conflict”

Stitching: La Paz la escribimos entre Todxs
| Artwork: (Un)Stiching Gazes (www.des-tejiendomiradas.com)

Ab heute, dem 7. März 2024, ist die virtuelle Enzyklopädie für die Öffentlichkeit zugänglich. Unter https://rewritingpeaceandconflict.net/ können alle Interessierten Texte und Podcasts entdecken. 

 

Worum geht es?

Wissenschaftler*innen, Praktizierende und Aktivist*innen aus unterschiedlichen Regionen und mit unterschiedlichen persönlichen und beruflichen Hintergründen fordern schon lange eine Umdeutung der Friedens-und Konfliktforschung. Debatten um das „wie?“ haben sich trotz ähnlicher Ansichten jedoch oft in parallel existierenden Strömungen entwickelt. Die virtuelle Enzyklopädie des Forschungsnetzwerks Postcolonial Hierarchies in Peace and Conflict Studies bringt diese zusammen und schafft einen Raum der Begegnung für diese Vielfalt an Ideen, Perspektiven und Argumenten.  

Die virtuelle Enzyklopädie ist eine Sammlung von Theorie, Forschung und Praxis aus de- und postkolonialer Perspektiven im Bereich der Friedens- und Konfliktforschung. Ziel ist es, ein vielseitiges Publikum zu erreichen und Aufmerksamkeit dafür zu schaffen, inwiefern Wissen und Forschungspraktiken mit kolonialen Machtansprüchen verbunden sind und dafür sorgen, dass Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten aufrechterhalten werden. Auch die (Re-)produktion von Gewalt wird durch sie untermauert.

 

Was ist neu an dieser Enzyklopädie?

Die virtuelle Enzyklopädie setzt sich das Ziel, die vorgestellten Konzepte als anfechtbar, also nicht absolut, zu präsentieren. Dazu gehört, die Relevanz von Kontext für Konzepte in der Friedens- und Konfliktforschung festzuhalten und zu reflektieren. Anstatt eindeutige und umfassende Definitionen zu bieten, möchte die virtuelle Enzyklopädie den Nutzer*innen Werkzeug an die Hand geben, um sich der Friedens-und Konfliktforschung aus der Sicht postkolonialer Theorien und dekolonialer Ideen kritisch anzunähern. 

Die Enzyklopädie bringt viele verschiedene Stimmen zusammen, darunter Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Karriereleveln, Hintergründen und Regionen, Leute aus der Praxis und Aktivist*innen. Sie kombiniert Text, Audio, Video und Storytelling in verschiedenen Formaten. Ziel ist ein Wissensdialog. 

 

Was ist heute schon online? 

Die Enzyklopädie wird sich ständig weiterentwickeln und ist ein Format, in dem sich die Erkenntnisse und konzeptionellen Überlegungen aus dem Hierarchies-Forschungsnetzwerk spiegeln. Zum Launch sind bereits online: 

Texte

Podcasts

Zu allen Episoden:

  • Coloniality, peace & conflict: An introduction (mit Manuela Boatcă, Siddharth Tripathi & Susanne Buckley-Zistel)
  • Why Coloniality? Plural approaches to big buzzwords (mit Layla Brown & Filiberto Penados)

 

Über neue Beiträge können Sie sich laufend hier informieren

 

Neuer Call für Policy Papers im Postcolonial Hierarchies-Network

Die Policy Paper Reihe (PPS) ist ein Raum für die Auseinandersetzung mit Herausforderungen von Friedens- und Konflikt(studien) aus dekolonialen und postkolonialen Perspektiven.

Die Reihe ist als multidisziplinäres Forum konzipiert und stellt Forschungsergebnisse vor, die für die Praxis von besonderer Bedeutung sind. Sie befasst sich insbesondere mit kollektiven Bemühungen, die auf eine Veränderung der unterschiedlichen kolonialen Muster abzielen, die die heutigen Ideen und die Praxis von Frieden und Konflikt prägen.

Den ersten Aufruf zur Einreichung von Beiträgen finden Sie in dieser PDF-Datei.